Wie geht eigentlich Konsumverzicht?

#Konsumauszeit – (M)ein Experiment

Konsumverzicht ist eine komische Idee. Geht das überhaupt? Können wir denn wirklich auf Konsum verzichten? Oder ist das nicht doch nur eine Illusion für idealistische Weltverbesserer. Wir alle konsumieren täglich. Ob wir wollen oder nicht. Wir essen, wir trinken, wir kleiden uns, wir wohnen. Kurz gefasst wir leben.

Leben heißt Konsum.

Wir konsumieren Notwendiges wie Luft, Wasser und Nahrung und wir konsumieren Dinge. Produkte zur Körperpflege, Kleidung, Möbel und vieles mehr. Wie kann man denn daraus aussteigen? Eine durch und durch komische Idee. Aber die Idee ist auch reizvoll.

Seit einer ganzen Weile beschäftige ich mich schon mit dem Thema Konsum. Mit der Frage, was wir wirklich für ein glückliches und erfülltes Leben brauchen. Was brauche ich als Individuum und was brauche wir als Familie? Die Antwort auf diese Frage sieht wohl für jeden Menschen anders aus.

Jeder hat, abgesehen von den elementaren Grundbedürfnissen, andere Dinge, die ihn zufrieden machen.

Ich zum Beispiel liebe es Kaffee trinken zu gehen. Besonders seit ich zwei Kinder habe. Die Latte Macchiato Mama ist zwar ein Klischee. Aber tja, was soll ich sagen, auf mich trifft es einfach zu. Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn sich jemand um mein Wohl kümmert. Ich setze mich an einen Tisch, einen duftenden Kaffee direkt vor mir, den jemand nur für mich zubereitet hat. In diesem Moment fühle ich mich auf so angenehme Weise bemuttert und der Stress des Tages fällt von mir ab. Kaffee trinken zu gehen macht mich zufrieden. Ich liebe es auch mir eine Einrichtungszeitschrift zu kaufen und sie ganz gemütlich auf unserer Couch durch zu blättern und zu lesen. In meinem hektischen Alltag mit Kindern ist das meine kleine Auszeit.

Der Konsum von Dingen löst bei uns Gefühle aus und oft sind die Gefühle positiv.

Ich verbinde Kaffee und meine Zeitschriften zum Beispiel schlicht mit Zeit für mich selbst. Mit Achtsamkeit. Eigentlich ist und bleibt ein Kaffee nur eine Kaffee. In meiner Gefühlswelt aber avanciert er zu mehr. Die Tasse wird zu meinem kleinen Glück. Die Zeitschrift zu meiner kleinen Pause vom Leben.

Schaffe ich es wirklich darauf zu verzichten?

Seit einiger Zeit überlege ich schon ein Experiment zu starten, um genau das herauszufinden. Das Experiment Konsumverzicht. Kann ich einen ganzen Monat lang auf unnötigen Konsum verzichten? Mein Plan war ursprünglich im neuen Jahr damit loszulegen. Unbequemes schiebt man ja gerne vor sich her.

Apfelmädchen&sadfsh haben mein Vorhaben nun überraschend etwas beschleunigt. Sie haben in ihrem schönen Blog den November zur #Konsumauszeit erklärt.

Die einfachen Regeln für den Konsumverzicht sind:

  • 30 Tage lang nichts (Neues) kaufen. Ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist)
  • Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht)
  • Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!

 

Klingt nach einem spannenden November oder? Passend zu meiner Auszeit, werde ich euch in diesem Konsumverzicht Monat auch viele Ideen ganz ohne Geld vorstellen. Konsumfreie Freizeitgestaltung und vor allem viel Selbstgemachtes.

Die Challenge kann beginnen! Ab heute bin ich raus! Herausforderung angenommen!

Vielleicht ist Kaffee trinken gehen ja auch gar kein (unnötiger) Konsum. Was meint ihr?

Das wäre dann mein Glück :-)!

 


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6 Kommentare bei „Wie geht eigentlich Konsumverzicht?“

  1. „Vielleicht ist es ja auch kein unnötiger Konsum…“ das berühmte Hintertürchen quietscht gewaltig…

    1. Du hast völlig recht ! So redet man sich die Dinge manchmal einfach schön und richtig…

  2. Es gibt keine einfachen Regeln für Konsumverzicht.Konsumverzicht bedeutet, jedesmal beim Kauf zu hinterfragen, brauche ich das, will ich das wirklich – und das nicht nur 30 Tage lang, das bringt gar nichts.Es ist eine unbequeme Einstellung: ich nehme mir nur, was ich wirklich brauche.

    1. Hallo Dagwan,

      Ich verstehe was du meinst, aber für dieses Experiment gab es tatsächlich Regeln. Und zwar die von Apfelmädchen&sadfsh. Das ist ein Blog der im letzten November eine gemeinschaftliche Konsumauszeit ausgerufen hat.

      Allgemein hast du aber recht! Es geht natürlich darum JEDEN Kauf zu hinterfragen. Und natürlich auch länger als 30 Tage lang.

      Trotzdem kann es für manche ein guter Einstieg sein eine (zunächst) begrenzte Zeit mit klaren Regeln auf etwas zu verzichten. Das macht es leichter die eigene Routine und die gewohnten Bahnen des Alltags zu verlassen. Und im Idealfall geht es einem dann wie mir. Man spürt wie unwichtig all das Zeug ist und wie wenig es einen zufrieden und glücklich macht Dinge zu kaufen. Und dann Ist das Experiment nur ein Anfang und man bleibt dabei !

      Liebe Grüße und Danke für dein Feedback
      Alex

  3. Cradle to Cradle ist ein Konzept, dass sie diesen Themen widmet . konsumieren ohne „schlechtes Gewissen“ ..

    Bei Konsumverzicht auf individuelle Art stellt sich das Leben um aber vieles ist dafür nicht bereit. Denn die Frage bleibt, wie sich ernähren, Geld verdienen , wohnen , Lebensunterhalt finanzieren etc etc .. Wenn alle einfach nur verachten, verschwinden Jobs , vielleicht auch liebevolle schöne Orte und Geschäfte und damit auch Lebensfreude und Qualität. Es sei denn man kan sich ganz ausklinken und wohnt auf einem Schloss mit Slebstfürsorge in neuen Kreisläufen und hat dennoch Freude an Schönem und Neuem .. nicht massenhaft aber ausgesucht und fein auf sein Leben eingestimmt. Es gibt auch Naturfasern, die komplett kompostierbar sind ohne jeglichen Schaden für Mensch und Natur. Frage der Gewinnung und des Transportes bleiben .. und wie sichtbar sind und werden solche zumeist auch sehr schönen Produkte oder wird es nicht möglich gemacht, weil der Lebensunterhalt ebend doch oft auf Masse eingestellet, um die hohen Mieten zu zahlen – ob nun im Lebensmittelbereich oder in der Kleidung, denn all das brauchen wir Menschen ja .. zumindest .. .. und wer ist offen dafür .. in jeder Preisklasse, auch im Gehobenen Segment .. Darüber dann entstehen neue Lebens und Art de Vivre wie Möglichkeiten als auch neue Gewohnheiten .. und manchmal entstehen neu entdeckte Talente , da sie bisher keine Zeit hatten, gesehen zu werden 😉 .. *S

  4. Cradle to Cradle ist ein Konzept, dass sie diesen Themen widmet . konsumieren ohne „schlechtes Gewissen“ ..

    Bei Konsumverzicht auf individuelle Art stellt sich das Leben um aber vieles ist dafür nicht bereit. Denn die Frage bleibt, wie sich ernähren, Geld verdienen , wohnen , Lebensunterhalt finanzieren etc etc .. Wenn alle einfach nur verachten, verschwinden Jobs , vielleicht auch liebevolle schöne Orte und Geschäfte und damit auch Lebensfreude und Qualität. Es sei denn man kann sich anders ausklinken bzw umstellen und wohnt z.B. auf einem Schloss oder einer Kleien ParadiesInsel .. lach.. 😉 .. mit Selbstfürsorge in neuen Kreisläufen und hat dennoch Freude an Schönem und Neuem .. nicht massenhaft aber ausgesucht und fein auf sein Leben eingestimmt. Es gibt auch Naturfasern, die komplett kompostierbar sind ohne jeglichen Schaden für Mensch und Natur. Frage der Gewinnung und des Transportes bleiben .. und wie sichtbar sind und werden solche zumeist auch sehr schönen Produkte oder wird es nicht möglich gemacht, weil der Lebensunterhalt ebend doch oft auf Masse eingestellt, um die hohen Mieten zu zahlen – ob nun im Lebensmittelbereich oder in der Kleidung, denn all das brauchen wir Menschen ja .. zumindest .. .. und wer ist offen dafür .. in jeder Preisklasse, auch im Gehobenen Segment .. Darüber dann entstehen neue Lebens und Art de Vivre wie Möglichkeiten als auch neue Gewohnheiten .. und manchmal entstehen neu entdeckte Talente , da sie bisher keine Zeit hatten, gesehen zu werden 😉 .. *S

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