Selbstgemachte Zahnpasta – Mein persönlicher Erfahrungsbericht

Selbstgemachte Zahnpasta

Selbstgemachte Zahnpasta: Top oder doch eher ein Flop? Überall im Netz findet man Rezepte um Zahnpasta selber zu machen. Lohnt sich der Aufwand? Und funktioniert diese DIY-Zahncreme überhaupt? Genau das wollte ich die letzten Wochen herausfinden. Eines ist auf jeden Fall schon mal klar:

Mit selbstgemachter Zahnpasta kann man jede Menge Plastikmüll im Bad sparen.

Aber selbstgemachte Zahnpasta hat noch einen anderen Vorteil, denn durch das Selbermachen kennt man alle Inhaltsstoffe, mit denen man sich tagtäglich die Zähne putzt. Wer schon einmal die Inhaltsliste einer konventionellen Zahncreme aus der Drogerie genauer unter die Lupe genommen hat, weiß was ich meine. Ohne einen Abschluss in Chemie ist es wohl für die meisten sehr schwierig den Großteil der Zutaten zu entschlüsseln.

Also habe ich mich entschieden Zahnpasta das erste Mal in meinem Leben selber zu machen.

Rezepte dafür gibt es wie Sand am Meer. So oder so ähnlich findet man zahlreiche Anleitungen im Internet und auf Youtube. Lediglich die Mengen variieren leicht oder die eine Zutat ist gegen eine andere ersetzt. Grob gesagt braucht man für selbstgemachte Zahnpasta einen Putzkörper, etwas Antibakterielles und etwas, das basisch wirkt und Säuren im Mund neutralisiert. Das ist schon der ganze Zauber. In dem Rezept, das ich ausprobiert habe, erfüllt Kokosöl, Kurkuma, Zimt und Salbei den antibakteriellen Part. Natron sorgt für den basischen pH-Wert und Xylit wird eine positive Wirkung gegen kariesverursachende Bakterien nachgesagt und verleiht dem Gemisch einen süß(er)en Geschmack. Zusätzlich sollen sich Zimt und Kurkuma positiv auf empfindliche Zähne und Zahnfleisch auswirken.

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Für selbstgemachte Zahnpasta braucht ihr:

  • 3 TL Kokosöl (am besten Fairtrade und in Bioqualität)
  • 2 TL Natron
  • 2 TL Xylit (Birkenzucker)
  • 3 TL Kurkuma
  • 1 TL Zimt
  • 10 Tropfen Salbeiöl (in Bioqualität)

Die Zubereitung der selbstgemachten Zahnpasta ist denkbar einfach. Zunächst werden die Zutaten vorbereitet.

Dazu lasst das Kokosöl bei Zimmertemperatur oder auf der Heizung etwas weich werden. Es sollte nicht ganz schmelzen, denn sonst sinken Natronkristalle und Gewürze beim Vermischen der Zutaten auf den Boden des flüssigen Öls und bleiben dort liegen.

Nun müssen noch Natron- und Xylitkristalle im Mörser fein zermahlen werden, um beim Putzen eurem Zahnschmelz nicht zu schaden.

Selbstgemachte ZahnpastaSelbstgemachte Zahnpasta

Schließlich geht’s ans Mischen der Zutaten.

Alles gut verrühren bis eine homogene Masse entsteht, in ein sauberes (Glas)Gefäß umfüllen und schon ist die selbstgemachte Zahnpasta fertig. Klingt gut oder? Ob die Zahnpasta für mich wirklich gehalten hat, was das Internet versprach, erfahrt ihr jetzt.

Selbstgemachte Zahnpasta

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Mein ganz persönliches Fazit:

Als allererstes möchte ich noch sagen, dass der Teil, der jetzt kommt, nur meine eigenen Erfahrungen wiedergeben kann. Für euch und eure Zähne kann die Sachen komplett anders aussehen.

Ich habe sehr empfindliche Zähne, die ich normalerweise mit spezieller Zahnpasta in Schach halte. Deshalb war ich zwar sehr gespannt, aber zugegebenermaßen auch sehr skeptisch gegenüber meinem Zahnpasta-Selbstversuch. Und? Wurden meine Zweifel widerlegt?

Der Geschmack und das Putzgefühl im Mund ist zunächst einmal recht gewöhnungsbedürftig.

Selbstgemachte Zahnpasta schäumt nämlich nicht und schmeckt durch das Natron ziemlich salzig. Trotzdem fühlten sich meine Zähne am Ende sehr sauber an und nach ein paar Tagen hat man sich tatsächlich an das neue Putzgefühl und den Geschmack gewöhnt.

Allerdings bekam ich nach einer knappen Woche leider ziemliche Probleme mit meinen Zähnen.

Ich konnte nicht einmal mehr schmerzfrei in einen Apfel beißen. Blöd eigentlich und sehr, sehr unangenehm. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. In meinem Lieblings-Facebook-Plastikfreiforum habe ich dann erfahren, dass ich damit wohl nicht alleine bin. Viele haben mir geraten, noch ein bisschen durchzuhalten, dann würde es von selber wieder besser werden. Andere haben geschrieben, dass das wahrscheinlich am Natron läge, das wohl zu aggressiv für (manche) Zähne wäre. Ich kann euch aus meiner Erfahrung berichten, dass die Schmerzempfindlichkeit meiner Zähne selbst nach drei Wochen Putzen mit selbstgemachter Zahnpasta nicht besser wurde. Im Moment bin ich deshalb schweren Herzens wieder auf meine Spezialzahnpasta in der Plastiktube umgestiegen. Wenn sich meine Zähne erholt haben werde ich aber nochmal ein anderes Rezept ohne Natron ausprobieren. Mal sehen, ob das für mich vielleicht besser funktioniert.

Das letzte Wort zu DIY-Zahnpasta ist also noch nicht geschrieben ;-).

Mein Weg zur Zero Waste Mundpflege geht definitiv weiter. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon mal selbstgemachte Zahnpasta getestet? Schreibt mir doch in den Kommentaren auch von euren Versuchen. Ich würde sehr freuen und bin schon gespannt auf eure Rezepte und Anregungen.

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Pinterest-Pin: Selbstgemachte Zahnpasta


Tipps zum Weiterlesen:

13 Kommentare bei „Selbstgemachte Zahnpasta – Mein persönlicher Erfahrungsbericht“

  1. Also ich war letztens bei einem tollen Naturkosmetik Workshop, da haben wir unter anderem Zahnpasta gerührt. Das Rezept setzt sich aus verschiedenen Zutaten wie z.B. Schlämmkreide, Heilerde, Kieselsäure, Weißem Lehm, Xylit zusammen.Man kann es dann mit Wirkstoffen wie Pfefferminz, Salbei (bei empfindlichen Zähnen), etc. ergänzen um den Geschmack bzw. an das was die Zähne und Zahnfleisch brauchen anpassen. Habe es jetzt auch schon zu Hause nochmal nachgerührt, weil ich so begeistert bin. Ich habe zwar nicht alles ganz plastikfrei bekommen, bin aber mit mir überein gekommen, dass es mir lieber ist zu wissen was im Produkt drin ist und dafür ein wenig Verpackung (in dem Fall kleine Plastikbeutelchen) in Kauf zu nehmen. Außerdem komm ich länger damit aus als bei einer Zahnpastatube.

    Ich habe eher zahnschmelzempfinliche Zähne bin deshalb immer skeptisch gewesen was das selber rühren betrifft, bin bis jetzt allerdings sehr positiv vom Ergebnis überrascht.

    Liebe Grüße,
    Lisi

    1. Oh vielen Dank liebe Lisa für das tolle Rezept :-D! Klingt nach einer super Möglichkeit OHNE Natron. Das werde ich sicher ausprobieren ;-)…
      Ganz liebe Grüße
      Alex

  2. Ich habe es auch versucht und finde es super.

    1. Freut mich… ich denke wirklich, dass das Ergebnis sehr individuell ist. Ein Versuch mit selbstgemachter Zahnpasta lohnt sich auf jeden Fall ;-)…

  3. […] Und hier findet ihr mehr zu meinen bisherigen Versuchen mit selbstgemachter Zahnpasta und Deocreme […]

  4. Hallo, bei
    meine kosmetik.de

    findest du ein super Rezept für Zahnpasta, ich rühre das schon seit Jahren ganz ohne Natron und sie schäumt, wenn Du das nicht möchtest lass einfach die Tenside weg, für Dein empfindliches Zahnfleisch empfehle ich Dir Salbeiöl statt das im Rezept enthaltene Minzöl
    viel Spaß wünscht Dir
    Uschi

    1. Danke liebe Uschi,
      Dann lass ich mich mal für meinen nächsten Versuch inspirieren ;-)…
      Liebe Grüße
      Alex

  5. Hallo liebe Alex,

    ich habe nun schon vermehrt gelesen, dass Sango Koralle bei schmerzempfindlichn Zähnen sehr gut helfen soll. Vielleicht würde es dir auch helfen.

    LG Christina

    1. Alexandra Achenbach sagt: Antworten

      Vielen lieben Dank liebe Christina für den Tipp. Das muss ich unbedingt ma ausprobieren .

      Alles Liebe
      Alex

  6. Für super empfindliche Zähne kann ich Dentabs nur emofehlen.
    Sind zwar nicht selbstgemacht, aber plastkfrei und wirken super bei Überempfindlichkeit. Die Konsistenz ist auch gewöhnungsbedürftig.

    1. Hallöchen liebe Tina,
      Vielen Dank für den Tipp. Die habe ich auch schon ausprobiert. Leider mit mäßigem Erfolg. Aber ich hab noch nicht aufgegeben ;-)…
      Alles Liebe
      Alex

  7. Hallo liebe Alex,

    zunächst mal hast du einen tollen Blog hier.

    Zahnpasta mache ich schon seit 8 Jahren selber. Meine Zahnärztin ist vom Ergebnis voll des Lobes, sie kann keinen Unterschied zu gekaufter Zahnpasta feststellen.

    Ich verwende Schlämmkreide, Kieselsäure (hat einen leicht abrasiven Effekt) Xylith, ein Pulvertensid, Alkohol und etwas Wasser. An Wirkstoffen gebe ich entweder ein paar Tropfen ätherische Öle hinzu (bitte nicht zu hoch dosieren! ÄÖ sind hochwirksame Wirkstoffe) oder entsprechende Pulver, wie z. B. Rathania, Kräuter feinst gemahlen oder Kräutertinkturen die explizit in der Zahnpflege eingesetzt werden.
    Mit Heilerde wäre ich vorsichtig; die könnte den Zahnschmelz empfindlich zerstören. Ebenso (Pflanzen-) Kohle. Davon würde ich nur abraten. Natron kann man hinzufügen, aber nur in kleinen Mengen. Ich habe keinen besonderen Vorteil feststellen können, deshalb lass‘ ich es ganz weg.
    Von Kokosöl lass ich auch die Finger; bringt auch keine Vorteile. Ist in meinen Augen so ein unnützer Hype.
    Wer keinen Schaum mag, lässt das Tensid weg. Ich mag ein bißchen Schaum. Meine Zähne sind gesund, Karies hat kaum mehr eine Chance und über Temperaturempfindlichkeit mache ich mir keinen Kopf mehr.
    Ich kann dir gerne das genaue Rezept posten, falls du Interesse hast.

    herzliche Grüße
    Diana

    1. Liebe Diana,
      vielen vielen Dank für die tollen Tipps! Klingt echt spannend und ich würd mich auch sehr über das genaue Rezept freuen :-)!
      Liebe Grüße
      Alex

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