Mikroplastik – So könnt ihr die winzigen Plastikteile in eurer Kosmetik erkennen und vermeiden

Wie ihr Mikroplastik in eurer Kosmetik erkennt

Habt ihr schon einmal etwas von Mikroplastik gehört?

Mikroplastik sind winzige Plastikteilchen von einer Größe unter 5 mm. Sie entstehen entweder durch den Abrieb von Kunststoffen wie zum Beispiel von Schuhen oder Reifen, oder sie werden von der Kosmetikindustrie bewusst hergestellt. Wozu? Hier gibt es vor allem drei Aufgaben, die Mikroplastik erfüllen soll. Es dient als billiger Füllstoff, als Peelingpartikel oder als sogenannter Filmbildner für ein angenehmeres Hautgefühl. Klingt ganz schön verrückt oder?

Plastik in der Creme soll tatsächlich für ein geschmeidiges und gepflegtes Gefühl auf Gesicht und Körper sorgen.

Laut Codecheck steckt Mikroplastik heute bereits in jedem dritten Gesichtspeeling, jeder dritten Sonnencreme, jedem vierten Duschgel, jeder fünften Gesichtscreme und jedem zehnten Make-Up-Produkt. Unsere Drogerien sind also voll damit und das meist ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind. Wir waschen und pflegen uns tagtäglich mit Kunststoffen unterschiedlichster Form und mit unterschiedlichsten Bezeichnungen.

Das Schlimmste daran ist jedoch, dass früher oder später all dieses Plastik in unseren Abwässern landet. Mit bisher noch ungeklärten Langzeitfolgen, denn Mikroplastik verschwindet nicht einfach. Für Kläranlagen sind die winzigen Plastikteilchen zu klein um sie herauszufiltern und von selbst bauen sie sich nur sehr sehr langsam ab. Das wird zunehmend zum Problem für unsere Umwelt und auch für uns selbst.

Forscher haben Mikroplastik bereits in allen Bereichen unserer Flüsse, Seen und Meere nachgewiesen und es ist zu einem Teil unserer Nahrungskette geworden.

Was bedeutet das? Tiere verwechseln Mikroplastik aufgrund seiner geringen Größe mit ihrer natürlichen Nahrung. So gelangt der Kunststoff zunächst in Kleinstorganismen, die dann von größeren Tieren und Fischen gefressen werden. Rein logisch ist es also nur eine Frage der Zeit bis das Plastik auf unseren eigenen Tellern landen wird. Keine schöne Vorstellung oder?

Ich will euch hier natürlich nicht verschweigen, dass es außer in Kosmetikprodukten, eine Vielzahl an Quellen für Mikroplastik gibt. Wie bereits oben erwähnt ist zum Beispiel der Abrieb von Reifen ein großer Faktor, aber auch Kunststoff-Fasern, die sich beim Waschen von Chemiefaser-Kleidung ins Waschwasser lösen (mehr Details dazu bald). Mikroplastik in Kosmetik lässt sich allerdings, im Gegensatz zu manch anderen Ursachen, sehr einfach und effektiv vermeiden. Damit tut ihr nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch noch euch selbst und eurer Haut.

Oder wollt ihr euch wirklich freiwillig Plastik ins Gesicht schmieren?

Mein Mikroplastik Spickzettel für Euch

Nein? Dann schnappt euch meinen Spickzettel und macht euch auf den Weg ins Badezimmer. Ich habe für euch die gängigsten Bezeichnungen für Kunststoffe in der Kosmetik handlich zusammen gefasst. Durchforstet die Inhaltsangaben eurer Produkte zu Hause und schon seid ihr schlauer. Hier gibt es die Liste auch noch als PDF (Mikroplastik-Kosmetik).

Nach der Bestandsaufnahme fehlt dann nur noch eine Entscheidung das entsprechende Produkt durch eine Mikroplastik-freie Alternative zu ersetzen. Und die gibt es. Man muss nur bewusst einkaufen und die Inhaltslisten auf Creme und Co. genau lesen.

Wer dennoch im Laden darauf keine Lust hat, für den gibt es mit der Codecheck-App eine tolle Einkaufshilfe fürs Handy. Schnell und unkompliziert. Barcode scannen und schon wisst ihr über problematische Inhalte eines Produkts Bescheid.

Aber es geht sogar noch einfacher, denn mit zertifizierter Naturkosmetik seid ihr IMMER auf der Mikroplastik-sicheren Seite.

Naturkosmetik arbeitet nämlich ohne Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, also komplett ohne Kunststoffe. Das gilt auch für dekorative Kosmetik wie Lippenstifte, Make-Up und Co.. (Noch) ein guter Grund langfristig auf Biokosmetik umzustellen. Oder ihr macht eure Kosmetik gleich selber. Tolle und unkomplizierte Rezepte findet ihr hier.

Egal für welchen Weg ihr euch entscheidet: Mikroplastik in Kosmetik zu vermeiden ist gar nicht so schwer, oder?

Man muss nur wissen, wo es sich versteckt und wie es heißt…

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Mein Mikroplastik Spickzettel für Euch


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2 Kommentare bei „Mikroplastik – So könnt ihr die winzigen Plastikteile in eurer Kosmetik erkennen und vermeiden“

  1. Hey,
    vielen Dank für die tolle Liste, hab mir die pdf. gleich mal abgespeichert, dass ich beim nächsten Einkauf drauf achten kann. Das dem Mikroplastik ist einfach eine so fürchterliche Sache… Ich bin schon wirklich gespannt wann die Langzeit folgen davon bekannt werden und was das dann letztendlich für uns alle bedeuten wird …

    1. Oh das freut mich aber! Super! Nach einiger Zeit erkennt man die Stoffe dann auch ohne Liste ;-).
      Und ja, du hast recht. Ich bin auch gespannt auf die Langzeitfolgen, die ja zum jezigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht abschätzbar sind. Ist schon verrückt, oder? Wir Menschen machen immer wieder die seltsamsten Dinge…

      Alles Liebe
      Alex

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